Transformation öffentlicher Mobilitätsräume

Der öffentliche Raum unserer Städte und Ortszentren beeinflusst wesentlich unsere Mobilitätsmöglichkeiten, Entscheidungen, Gewohnheiten und Routinen. Straßen sind wertvoller Bewegungs- und Aufenthaltsraum genauso wie Lebens- und Wirtschaftsraum für alle Bevölkerungsgruppen. Wie wir diese gestalten, verteilen, organisieren und nutzen wird darüber entscheiden, ob eine hohe Lebensqualität „vor der Haustüre“ sichergestellt werden kann, kurze Wege möglich sind und eine Vielzahl unterschiedlicher Verkehrsmittel verfügbar bzw. nutzbar ist (Multimodalität).

Sie finden hier in kürze alle Informationen (zentrale Themen, Literatur und relevnate Projekte) zum Leitprojekt "Transformation öffentlicher Mobilitätsräume.

Planungswerkzeuge und –konzepte

Evidenzbasierte Planung

Verkehrsmodell (vcdb.de)

Evidenzbasierte Planungsansätze gewinnen mit zunehmenden Möglichkeiten von Datenerfassung und -bearbeitung an Bedeutung. In Planungsprozessen spielen Evidenzen (d.h. Möglichkeiten der Rechtfertigung bzw. Bildung von Annahmen) vor allem in drei Phasen eine Rolle: Erstens in der Grundlagenermittlung (Analyse), zweitens zur Validierung (siehe dazu Wirkungsmonitoring) von Umsetzungen und drittens bei Fragen der Übertrag- oder Skalierbarkeit (siehe dazu Skalierbarkeit, Systemintegration). Zusammengenommen können evidenzbasierte Planungsansätze dazu führen, dass Planungszyklen kürzer werden und schließlich z.B. Angebotsplanung und Angebotsmanagement verschmelzen.

Ein Projektkonsortium rund um die Harvard School of Public Health hat die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität berechnet. Im Projekt ACTIV8II, wurden Planungswerkzeuge entwickelt, um die mögliche Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilitätsformen im Vorfeld besser einschätzen zu können. Ein Forscherteam der TU Wien konnte während der COVID-19 Pandemie binnen kürzester Zeit analysieren, wo in Wien Straßensperrungen sinnvoll wären, weil es nicht möglich war den vorgegebenen Mindestabstand auf Gehsteigen einzuhalten.

Partizipation und Bürger:innenbeteiligung

Partizipationsleiter (umweltbildung.at)

Unterschiedliche Grade (siehe Grafik) der Partizipation werden in Planungen öffentlicher Mobilitätsräume eingesetzt, um Anliegen verschiedenster Personengruppen Gehör zu verschaffen und auch um die Akzeptanz von Umsetzungen zu fördern. In zahlreichen Projekten haben sich Prozesse und Werkzeuge bewährt, die eine möglichst breite und aktive Involvierung von Stakeholdern und Bürger:innen erreichen.

Das Konsortium des Projekts GLARA entwickelte ein partizipatives Planungsservice mit Unterstützung von Augmented- und Virtual Reality für urbane Grün- und Freiraumgestaltung, um auch Bürger:innen am Planungsprozess teilhaben zu lassen. Dadurch können die Bedürfnisse (auf Basis virtueller Eindrücke und Erfahrungen) von Nutzer:innen in Freiraumplanungen zu einem frühen Zeitpunkt berücksichtigt werden. Die Stadt Wien ermöglicht u.a. mithilfe der App Sag’s Wien ihren Bürger:innen an der Gestaltung des öffentlichen Raums teilzuhaben. In Vorarlberg werden im Rahmen von Bürger:innen-Räten Stellungnahmen zu wichtigen Themen verfasst, welche an die Landesregierung übermittelt werden.

Literatur

Forum Virium Helsinki. 2020. Pocket Book for Agile Piloting. Online: Facilitating co-creative experimentation. https://drive.google.com/file/d/1L7c-FEUOFfvWQE3am35SYk-4bvJPz7RH/view

Jutraž, Anja & Zupančič, Tadeja. 2015. Influencing Urban Mobility Through Public Engagement Process: Traditional and Digital Methods for Public Participation in Urban Design. In: Open Urban Studies and Demography Journal, 2015, 1, (Suppl 1-M6) 52-61. Online: https://openurbanstudiesanddemographyjournal.com/contents/volumes/V1/OUSDJ-1-52/OUSDJ-1-52.pdf

McGreevy, Ronan. 2018. Citizens’ Assembly is an example to the world, says chairwoman. In: The Irish Times, 21.06.2021. Online: https://www.irishtimes.com/news/ireland/irish-news/citizens-assembly-is-an-example-to-the-world-says-chairwoman-1.3539370

Ramírez-Rosete, Norma Leticia; Arana-Somuhano, Nilsen Pamela & Guevara-Romeo, María Lourdes. 2019. Participative management model for humanizing public spaces. Analco neighborhood, Puebla, Mexico. In: Revista Bitácora Urbano Territorial, vol. 29, no. 1, pp. 43-52, 2019. Online: https://www.redalyc.org/journal/748/74858283005/html/

Internationale Projekte

Cities.multimodal: Involving Citizens in Sustainable Mobility and City Planning

Civocracy: Unternehmen zur Bürger:innenbeteiligung

DYN@MO: DYNamic citizens @ctive for sustainable Mobility

INDIMO: Co-creation community for inclusive digital mobility solutions

Participatory Budgeting Project: Participatory budgeting (PB) is a democratic process in which community members decide how to spend part of a public budget. It gives people real power over real money.

People-focused mobility solutions team makes sustainable, healthy and active mobility accessible and enjoyable for everyone in their everyday lives

TosiT: The Open Societal Innovation Toolbox

Nationale Projekte

ActNow: Allianz Aktive Mobilität

Bürger*innenrat: partizipative Prozesse in der Praxis

CommuniData: Open Data for Local Communities

Conversion: Chancen für die Transformation des Mobilitätssystems

GLARA: Green Living Augmented+Virtual Reality; Partizipativer Planungsservice für urbane Grün- und Freiraumgestaltung

Itz Smart: CO2 neutrale Stadtteilentwicklung Itzling, Umsetzung von Innovation und Technologie durch kooperative Prozessgestaltung

Kommraus: kommraus zum Forum Öffentlicher Raum

Mobility V: Ein Co-creation Projekt der Plattform V

Partizipation Teilhaben und wirksam sein in Österreich

Partizipationstool 3: Markteinführung des Partizipationstools

Pop-up Piazza: Erforschung von Transformationswerkzeugen für die temporäre Umwandlung von öffentlichem Straßenraum

Sag’s Wien: Die App für Ihre Anliegen an die Stadt

StreetTUner: Gestalte deine Straße

Tac I Mob: Tactical Mobilism – Interventionen für eine nachhaltige Mobilitätskultur

VR-Planning: Virtual Reality für eine partizipative Planung und Evaluierung bedarfsgerechter und aktiver Mobilitätsumgebungen

VREDE: Visual Tool for Responsible Decisions