Sharing Mobility
Während unsere Mobilitätsbedürfnisse wachsen, müssen gleichzeitig die damit verbundenen Emissionen sinken, um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 in Österreich zu erreichen. Sharing-Konzepte können einen wesentlichen Teil dazu beitragen.
Die Sharing Economy basiert auf dem Ansatz, die Ressourcen zu teilten oder gemeinsam zu nutzen. Um im öffentlichen Raum positive Effekte im Sinne der Nachhaltigkeit zu erzielen, können z.B. Autos oder Fahrräder gemeinsam genutzt (weniger Fahrzeuge notwendig und daher geringere Inanspruchnahme der Flächen) oder Fahrten gemeinsam organisiert werden (weniger Fahrten und weniger Emissionen).
Inhaltsverzeichnis
Österreichische Sharing-Strategie
Um dieses Potenzial zu nutzen und Sharing sowie Mitfahren zu einer breit etablierten Mobilitätsform weiterzuentwickeln, braucht es eine gemeinsame Strategie, klare Rahmenbedingungen und breite Allianzen. Mit der am 3. November 2023 präsentierten Sharing Strategie, einer Umsetzungsstrategie des Mobilitätsmasterplans 2030 für das Teilen von Fahrzeugen (Sharing) und Fahrten (Mitfahren) in Österreich, wird die Grundlage dafür geschaffen, um einen gemeinschaftlichen Umsetzungsprozess zu starten.
Mit der Strategie identifiziert das BMK Maßnahmen, die durch unterschiedliche Interventionsmechanismen mit einem vielfältigen Instrumentenmix – von Forschungsaktivitäten und Studien über Pilotierungen bis zu neuen Umsetzungs-partnerschaften – bis 2025 umgesetzt werden.
Sharing-Angebote
Car-Sharing-Angebote
Es gibt bereits mehrere Plattformen, auf denen Nutzer:innen Teil eines Carsharing-Netzwerkes werden können. Dazu zählen:
- floMOBIL: eCarsharing aus Tirol
- FLUGS: eCarsharing der Regionalenergie Osttirol
- Beecar: eCarsharing in Kufstein, Niederndorf und Kössen
- FAMILY OF POWER: eCarsharing Fahrzeuge und Ladestation mit 100% Ökostrom in Kärnten, Salzburg und Steiermark
- sharetoo: flexible Mobilität für Gemeinden, Unternehmen, Händler und Nutzer:innen
- MühlFerdl: eCarsharing im Mühlviertel
In einigen Fällen organisieren diese Plattformen auch Mitfahrgelegenheiten (Ridesharing).
Bike-Sharing-Angebote
Stadtrad Innsbruck: Das stationsgebundene Fahrradverleihsystem der Stadt Innsbruck gibt es seit 2014 – mit über 500 Rädern an ca. 50 Standorten. Im Jahr 2024 wurde ein neuer Rekord mit über 830000 Fahrten ausgestellt. Das ist ein Plus von 366000 Fahrten gegenüber 2023. Somit wurde ein einzelnes Fahrrad bis zu acht Mal am Tag benutzt.
Multimodale Sharing-Angebote
Dass Sharing-Angebote zu einem geänderten Infrastrukturbedarf im öffentlichen Raum führen, zeigt sich am Beispiel der Stadt Graz. Die Plattform tim bietet stationsbasiertes Carsharing, Lastenradsharing und E-Taxiservices als Ergänzung zum klassischen öffentlichen Verkehr an. Die dafür notwendige Ausstattung (Abstellplätze und Ladesäulen oder Ladeplatten, in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage) macht die Veränderung im öffentlichen Raum sichtbar (siehe Link: Mobilitätshubs).
Literatur
- AustriaTech (2019). Sharing Mobility – Gemeinsam Mobil. Online: https://www.austriatech.at/assets/Uploads/Publikationen/PDF-Dateien/03251beacc/Mobility-Explored_Sharing-Mobility-032019.pdf
- ITF (2021), “The Innovative Mobility Landscape: The Case of Mobility as a Service”, International Transport Forum Policy Papers, No. 92, OECD Publishing, Paris.
- Modellregionen der Elektromobilität in Österreich: Erfahrung aus sechs Jahren Pionierarbeit. Online: https://www.klimafonds.gv.at/wp-content/uploads/sites/16/6JahreModellregionenE-MobWebVersion.pdf
- VCÖ-Factsheet (2017). Sharing-Angebote für Gemeinden umsetzen. Online: https://www.vcoe.at/files/Presseaussendungen/Dokumente/VCO%CC%88-Factsheet%20Sharing%20in%20Gemeinden.pdf
- Carsharing und Mitfahrbörsen in Österreich
- Karte mit Carsharing Angeboten