Regularien

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Um gewünschte Klimaziele zu erreichen ist es wichtig, Regularien des Verkehrsgeschehens konsequent am Klimaschutz auszurichten.

Mobilitätsmanagement

Mobilitätsmanagement ist ein Ansatz zur Entwicklung, Förderung und Vermarktung von verkehrsmittelübergreifenden Angeboten und zur Beeinflussung verkehrserzeugender Faktoren. Mobilitätsmanagement verfolgt das Ziel, den Personenverkehr kosteneffizienter, umwelt- und sozialverträglicher (nachhaltiger) zu gestalten. Die Verkehrsteilnehmenden erhalten sowohl durch die Förderung von öffentlichem Nahverkehr, Carsharing, Fahrgemeinschaften, Radfahren und zu Fuß Gehen als auch durch die Bereitstellung von Information und Beratung sowie durch Anreizsysteme attraktive Mobilitätsangebote, die zu einer multimodalen Verkehrsmittelwahl einladen. Mobilitätsmanagement setzt sowohl bei spezifischen Zielgruppen als auch an verkehrserzeugenden Standorten an.

klimaaktiv mobil, eine Initiative des BMK, berät und unterstützt relevante AkteurInnen, EntscheidungsträgerInnen und InvestorInnen bei der Entwicklung und Umsetzung klimaschonender Maßnahmen im Verkehrsbereich. Beispiele hierfür sind unter anderem die Umstellung auf alternative Fahrzeuge und erneuerbare Treibstoffe, intelligente multimodale Mobilität, Eco-Driving, Radfahren, zu Fuß gehen, bedarfsorientierte öffentliche Verkehrsmittel oder bewusstseinsbildende Maßnahmen.
Im Rahmen der folgenden klimaaktiv mobil Beratungsprogramme können die unterschiedlichen Zielgruppen kostenlose Beratungen abrufen: Kommunen, Schulen, Betriebe/Bauträger und Tourismus

Ordnungsrechtliche Instrumentarien

Mobilitätsvertrag, -fonds

Bei Errichtung eines neuen Wohngebäudes muss der Bauträger die Mindestanzahl an Stellplätzen gemäß der Stellplatzverordnung der Gemeinde (ermächtigt durch die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes) einhalten. Wird die Mindestanzahl an vorgeschriebenen Stellplätzen unterschritten, müssen Kompensationen in Form einer Stellplatz-Ausgleichabgabe geleistet werden. Um die Anzahl der gesetzlich vorgeschriebenen Stellplätz zu reduzieren, können Bauträger mit Gemeinden privatrechtliche Verträge sogenannte Mobilitätsverträge abschließen (bspw. § 17 Abs. 2 NÖ ROG, §33 Abs.2 T ROG, §38a V RPLG, §89 Abs 4 Stmk BauG u.a.). Das verringerte Stellplatzangebot muss durch nachhaltige Maßnahmen wie (E)-Carsharing, Lademöglichkeit von E-Autos auf ausgewiesene Stellplätze, (E)-Fahrräder-Verleih, (E)-Moped-Verleih, Fahrradraum/-abstellplatz mit Lademöglichkeit für E-Fahrräder, Fahrradserviceaktion, Infobroschüren über Mobilitätsangebot, Mieter*innen-Ticket oder Errichtung einer Paketbox etc. sowie einem Evaluierungsbericht kompensiert werden.
Die Strategie ist, einen klaren Trendbruch in der Verkehrsmittelwahl der BewohnerInnen vorzunehmen und die Verkehrsnachfrage vom motorisierten Individualverkehr zu den nachhaltigen Verkehrsarten zu verlagern.

Im Forschungsprojekt Urban MoVe wird mittels Analyse und Evaluation an ersten Praxisbeispielen aus Graz und Wien der Frage nachgegangen, inwiefern sich z.B. Mobilitätsverträge und -fonds als Steuerungsinstrumente für eine verschränkte und zukunftsorientierte Stadt- und Mobilitätsplanung eignen und wie eine Neu- und Weiterentwicklung dieser Instrumente vor dem Hintergrund von Mobilitätsinnovationen (z.B. Sharing- & Elektromobilität, Mobility as a Service, automatisiertes Fahren) aussehen können.

Verkehrsmanagement

Verkehrsmanagement beschäftigt sich mit der Beeinflussung des Verkehrsgeschehens, um Verkehr zu vermeiden oder zu verlagern und umfasst alle Verkehrsbereiche.

ITS Vienna Region zum Beispiel ist ein Kompetenzzentrum von Verkehrstelematik beziehungsweise Intelligent Transport Systems der Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland, das auf Grundlage verkehrspolitischer Vorgaben versucht, das Verkehrsgeschehen umweltfreundlicher, effizienter, flexibler und sicherer zu machen.

Ordnungsrechtliche Instrumentarien

Parkraumbewirtschaftung

Die Parkraumbewirtschaftung ist ein wichtiges Instrument zur langfristigen Sicherung der Lebensqualität bzw. Steigerung der Aufenthaltsqualität. Folgende Wirkungen, die das Mobilitätsverhalten beeinflussen, werden mit einer Parkraumbewirtschaftung erzielt: • Reduktion der Volumens des motorisierten Individualverkehrs, • mehr Pendlerinnen und Pendler nutzen öffentliche Verkehrsmittel und • aus den Einnahmen der Parkraumbewirtschaftung werden umweltfreundliche Maßnahmen gefördert.

Finanzielle Instrumentarien

Maut&Vignette

Seit dem Jahr 1997 muss in Österreich für die Benutzung von Autobahnen und Schnellstraßen ein Nutzungsentgelt von Pkw und Krafträder entrichtet werden. Für besonders verkehrsbelastete Strecken werden neben der Vignette Sondermauten besonders hohen Errichtungskosten bei speziellen Bauten wie z.B. Tunnel (Tauerntunnel, Gleinalmtunnel) verlangt. Diese höheren Kosten werden dadurch refinanziert. Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen hzG müssen auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen mit einer GO-Box ausgestattet sein und eine von den gefahrenen Kilometern und der Anzahl der Achsen abhängige Maut bezahlen. Diese setzt sich aus einem Inftrastrukturtarif, einen emissionsabhängigen Luftschadstofftarif und einem Lärmtarif zusammen.

Weblinks

klimaaktiv mobil: Leitfaden Stellplatzmanagement für Länder, Städte, Gemeinden, Betriebe und Bauträger (2015)