Multifunktionalität, Hybride Nutzungen

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Der öffentliche Raum ist multifunktional und wird unter anderem als Verkehrsraum, Konsumraum oder Aufenthaltsraum genutzt. Die Verteilung der meist knappen öffentlichen (Mobilitäts)räume ist ein steter Ausverhandlungsprozess, bei dem die Stadtplanung der letzten Jahrzehnte den Weg klarer funktionaler Trennungen (Fahrradstreifen, Gehweg, Parkplatz, etc.) ging. Heute wird auch von regulatorischer Seite mitunter auf eine eindeutige Zuordnung verzichtet und auf Konzepte der hybriden räumlichen Nutzung zurückgegriffen (Shared Space, Begegnungszone, Wohnstraße etc.).

Wo öffentlicher Raum bewusst nicht einer einzigen Funktion zugeteilt wird, entscheiden weichere Faktoren wie die bauliche Gestaltung, Design, Begrünung, Markierungen, Tageszeit, Wochentag oder die Anzahl der Menschen im Straßenraum, welche Nutzung dominiert. Der richtige Einsatz des zur Verfügung stehenden „Werkzeugkastens“ steigert dabei die Aufenthaltsqualität.

Eine andere Form von hybrider Nutzung ist die regelmäßige, zeitlich begrenzte Widmungsänderung von Räumen. Beispiele sind die Umwandlung von Straßen in Fußgängerzonen sowie die Umwandlung von Parkplätzen in Marktplätze oder Gastgärten zu bestimmten Uhrzeiten, an bestimmten Wochentagen oder zu bestimmten Jahreszeiten.

Eine weitere, aktivistische Form (Link: Interventionen) der hybriden Nutzung von Mobilitätsräumen sind sogenannte Raumwandler. Darunter versteht man (Lasten)fahrräder mit großer offener Sitz- und Aufenthaltsfläche, die – als Fahrräder – kostenlos im öffentlichen Raum parken und damit privat genutzte Parkfläche in öffentlich zugängliche Aufenthaltsfläche verwandeln. Auch Projekte wie Tactical Mobilism, bei dem eine Vielzahl räumlicher Interventionsmechanismen ausprobiert wird, FAIRSPACE, das neue Planungsindikatoren erforscht, oder perceiving:spaces mit seinem Fokus auf das menschliche Bewegungsverhalten beschäftigen sich mit der Multifunktionalität von öffentlichen Räumen.