Mobilitätsverhalten

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Das Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden ist – neben den technischen Entwicklungen und der politisch-planerischen Steuerung – ein wichtiger Faktor dafür, inwieweit und in welchem Umfang der Verkehrssektor einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz auf der einen Seite und zur gesellschaftlichen Teilhabe auf der anderen leisten kann. Wie sich Menschen in ihrer räumlichen Mobilität verhalten, wird von vier Faktorenbündeln beeinflusst:

  • Die Siedlungsstruktur des Wohnstandortes (als Ausgangs- und Zielpunkt der meisten Wege) bestimmt den Aufwand, um die wichtigen Orte des Alltags zu erreichen. Je aufgelockerter die Siedlungsstruktur ist, umso schlechter ist die Erreichbarkeit wichtiger Einrichtungen und umso eher wird ein Auto verwendet. Wichtig in Städten ist die Qualität des öffentlichen Raumes; hier ist die Aufenthaltsqualität bedeutsam und ob er eine aktive Mobilität attraktiv macht.
  • Das Verkehrsangebot ist entscheidend dafür, mit welchem Verkehrsmittel die Wege zurückgelegt werden. Je größer die Auswahl unterschiedlicher Verkehrsmittel ist, umso eher werden diese ins Auge gefasst und damit die Möglichkeit eröffnet, einzelne Wege mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln (→ Intermodalität) oder gleiche Wege einmal mit dem Rad oder einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen (→ Multimodalität).
  • Ein wesentlicher Faktor sind aber auch Merkmale der Verkehrsteilnehmenden. Über wieviel Geld verfügen sie und wieviel zeitliche Spielräume haben sie, um den Alltag zu organisieren? Hier spielen Alter und Geschlecht, Familienstand und Einkommen eine große Rolle.
  • Ein weiteres, zunehmend bedeutsameres Merkmalsbündel besteht in den Wertvorstellungen und Zielsetzungen der Verkehrsteilnehmenden (→ soziale Milieus). Was ist wichtig? Umweltschutz, Gesundheit, Freizügigkeit, Technikorientiertheit, Stolz auf das (erste) Auto? Diese Grundeinstellungen verengen oft die Sichtweise auf alternative Möglichkeiten, Wege zurückzulegen und damit den Mobilitätsstil.

Das Mobilitätsverhalten lässt sich jedoch beeinflussen, auch wenn bisweilen „dicke Better“ gebohrt werden müssen. Zwei Wege sind besonders zielführend:

  • Beteiligungsverfahren
  • Zielgerichtete, auf Gruppeninteressen und -werte zugeschnittene Informationen und Anreizsysteme