Mobilitätsangebote

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Nachhaltige Mobilitätsangebote sind die Treiber der Mobilitätswende mit dem Ziel den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu verringern bzw. zu ersetzen. Neue innovative Mobilitätsangebote sorgen für mehr Flexibilität bei der Auswahl eines geeigneten Verkehrsmittels für einen bestimmten Wegzweck. Mobilitätsangebote werden zur besseren Übersicht in die folgenden Kategorien eingeteilt:

Weiters werden noch MaaS - Mobility as a Service sowie Services bezüglich der First/Last-Mile-Problematik vorgestellt.

MaaS - Mobility as a Service

Mobilität as a Service (MaaS) ist ein Ansatz einer nutzerorientierten, intermodalen Dienstleistung, das die bestehenden Mobilitätsangeboten von diversen Betreibern in einem Service vereint. Dieses Service bietet eine intermodale Reiseinformation und die Nutzung des Angebotes (inkl. Buchung, Reservierung, Bezahlung und Abrechnung) an und ermöglicht dem Nutzenden eine nahtlose und flexiblere Mobilität. MaaS made in Austria sieht die Erhaltung und Sicherung eines „leistbaren“ und „barrierenfreien“ Zugangs zur Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen als eine öffentliche Daseinsgrundvorsorge. Über Apps wie Wienmobil, tim (Graz, Linz; Zentralraum Steiermark) oder wegfinder können in Österreich ÖV-Tickets und andere Mobilitätsangebote gebucht werden.

First/Last Mile Services

Das First-Mile-Service bietet ein nachhaltiges Mobilitätsangebot an, um das Erreichen von Haltestellen des öffentlichen Verkehrs ohne eigenem Pkw zu ermöglichen. Dieses Angebot dient als ergänzendes Angebot zum Linienverkehr. Zu First/Last Mile Services zählen bedarfsgesteuerte Mikro-ÖV-Systeme (wie bspw. Fahrtendienst/Bahnhofshuttle mit E-Fahrzeug, Bürgerbus etc.), aber auch Verleihsysteme (E-Auto, E-Scooter, E-Fahrrad, E-Tretroller). Dieses Service nimmt in der Tourismusmobilität, aber auch im Güterverkehr (Bsp. remihub, cargoserve) einen immer stärkeren Stellenwert ein.


Liste internationaler und österreichischer Bedarfsverkehre


CargoRider 2

CargoRider 2 – Entwicklung eines neuen, innovativen Mobilitätsangebots zur einfacheren Nutzung von Frachtschiffreisen.

Ziel von CargoRider ist es, das komplette Servicedesign für die Planung und Buchung einer Mitfahrt auf Frachtschiffreisen zu entwickeln, eine prototypische Umsetzung mit den notwendigen Datenschnittstellen zu erstellen und diese anschließend unter Laborbedingungen auf Funktion und Praktikabilität zu testen.

Im Vorgängerprojekt wurde untersucht, wie groß das Interesse an Frachtschiffreisen ist und ob es Möglichkeiten gibt, diese günstig anzubieten. Die Ergebnisse zeigten, dass ein derartiges Service sehr interessant und aus technischer und rechtlicher Sicht durchführbar ist. Basis des aktuellen Projektes ist die Ausarbeitung der rechtlichen Situation und die Konkretisierung des Versicherungsschutzes. Außerdem werden Marktsituation, Konkurrenz, sowie Betriebskosten der Software analysiert. Anschließend erfolgt die Entwicklung eines funktionalen, testfähigen Prototyps. Parallel dazu wird mit Methoden des User Centered Design die Interaktion und das Interface entwickelt und überprüft. Am Ende ist ein Funktionstest unter Laborbedingungen vorgesehen. Hier wird mittels realitätsnaher Daten und Zeitabläufen die Umsetzung überprüft. Dabei wird eine größere Anzahl an Nutzerinnen und Nutzern aus der Zielgruppe fiktive Reisen durchführen und regelmäßig Rückmeldung geben. Die Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer bezüglich eines Mobilitätsservice für Frachtschiffreisen wurden erhoben und dokumentiert. Dies ist die Basis für den Prototyp und die vorgesehenen Test.

Wirkung

Die Projektidee hat sich schnell verbreitet. Die Projektträger werden laufend mit konkreten Anfragen zur Buchung einer Reise kontaktiert. Erkennbar ist somit, dass ein Markt für diesen Service vorhanden ist. Eine solche Plattform könnte also auch ein Marketinginstrument für eine Branche wie zum Beispiel die Binnenschifffahrt sein. Das Projekt konnte bereits jetzt zu einem positiven Image dieser Branche beitragen.

Umsetzung

Teil des Projekts ist die Entwicklung von Betriebskonzepten für eine mögliche anschließende Umsetzung. Einerseits werden Partner aus dem Bereich Schifffahrt gesucht und eine mögliche Betreiberorganisation für das Service. Andererseits kommt es zu einer Auslotung über mögliche Vertriebspartner für die Software unabhängig von Anbietern des Services.

Kontakt: FH-Prof. DI(FH) DI Frank Michelberger, Fachhochschule St. Pölten - Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung.

Partner: FH St. Pölten Institut für Creative\Media/Technologies, FH St. Pölten Institut für Medienwirtschaft, bitsfabrik GmbH

Projektlaufzeit: 04/2018 – 01/2020

Neue Organisationsformen & Verkehrssysteme

Folgende Projekte, die im Rahmen des Programms Mobilität der Zukunft gefördert wurden, forschen zu den Themen neue Organisationsformen und Verkehrssysteme.

Jobticket

Mit dem Jobticket können Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Öffi-Ticket freiwillig für den Arbeitsweg steuer-, abgaben- und sozialversicherungsfrei zur Verfügung stellen. Das Unternehmen kann es als Betriebsausgabe geltend machen.

Jobrad

Seit Jänner 2020 ist das Dienst-(Elektro)Fahrrad für Unternehmen vorsteuerabzugsfähig und die Privatnutzung des Arbeitnehmers/der Arbeitnehmerin ist vom Sachbezug befreit. Viele Gemeinden und Betriebe in Österreich bieten schon jetzt neben einem „JobTicket“ auch das „JobRad“ Modell an.
WAS IST DAS JOBRAD-MODELL?
Das Unternehmen stellt dazu interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu attraktiven Bedingungen ein alltagstaugliches „Dienstfahrrad“ zur Verfügung, das sowohl dienstlich als auch privat genutzt werden kann. Im Gegenzug verpflichtet sich der/die MitarbeiterIn, das Fahrrad nach Möglichkeit regelmäßig auch für den Weg zur Arbeit und für dienstliche Wege einzusetzen. Nähere Information dazu unter: JobRad statt Dienst-Auto

Easy Travel

New mobility concepts in tourism

Ziel von Easy Travel war es, innovative Mobilitätsangebote für einen nachhaltigen Tourismus zu entwickeln. Ein „Rundumsorglospaket“, dass die Anreise mit der Bahn fördert, sollte dafür vor allem Services für den Gepäcktransport und für eine möglichst flexible Vor-Ort-Mobilität enthalten, welche einfach und integriert zu buchen sind.

Der Tourismus in Österreich ist maßgeblich von Gästen in ländlichen (alpinen) Bereichen geprägt, die vorwiegend mit dem eigenen Pkw anreisen. Im Sinn eines nachhaltigen Tourismus wird heute eine nachhaltige Anreise der Gäste forciert. Um möglichst viele Urlaubsgäste zu einer Anreise mit der Bahn bewegen zu können, muss in allen Phasen einer Reise der eigene Pkw bestmöglich ersetzt werden können. Nach einer Status-Quo- und Benchmarkanalyse wurden umfassende Erhebungen von Erwartungen, Anforderungen und Bereitschaft von Reisenden und Gästen der Pilotregion Ötztal für verschiedene Services im Bereich der Vor-Ort-Mobilität, des Gepäcktransportes und der Informations- und Buchungsmöglichkeiten im Winter und im Sommer durchgeführt (in Summe ca. 11.000 Personen befragt). Darauf aufbauend wurden Konzepte entwickelt. Diese beinhalten Verbesserungen im Gepäcktransport, welche den Kundenerwartungen entsprechen aber auch zu einer effizienteren Gepäcklogistik mit weniger Verkehr vor Ort führen, die Anforderungen und Betreibermodelle für ein E-Carsharing-Angebot in Tourismusgemeinden und Aussagen zur Gestaltung von Informations- und Buchungsmöglichkeiten.

Wirkung

Die in Easy Travel entwickelten Konzepte wurden über die Pilotregion Ötztal hinausgehend in Tirol (die Partner Tirol Werbung und Standortagentur Tirol sind hier Multiplikatoren) und Österreich mit großem Interesse (Echo in Medien und Fachwelt) aufgenommen. Da die An- und Abreise aktuell wesentlich zu Verkehrsproblemen, Energieverbrauch und CO2-Ausstoß im Tourismus beitragen, wird in der Förderung der Anreise mit der Bahn ein wesentlicher Beitrag zu einem nachhaltigen Tourismus gesehen.

Umsetzung

Die Konzepte wurden sowohl von den lokalen Partnern als auch von Serviceanbietern aufgegriffen. Eine Verbreitung auf andere Regionen wurde durch gezielte Kommunikation der Ergebnisse bereits angestoßen. So wurde beispielsweise die Information zu Mobilitätsoptionen in Tiroler Tourismusverbänden bereits verbessert. In weiterführenden (Förder-)Projekten sollen einige identifizierte Lösungen Richtung Umsetzung weiterentwickelt werden.

Kontakt: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Markus Mailer, Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Intelligente Verkehrssysteme

Partner: Tirol Werbung GmbH, Standortagentur Tirol Management GmbH, Ötztal Tourismus, Ötztaler Verkehrsgesellschaft m.b.H., FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH, Technische Universität Wien Institut für Verkehrswissenschaften, komobile W7 GmbH, netwiss OG

Projektlaufzeit: 09/2016 – 07/2018

Link: https://www2.ffg.at/verkehr/projekte.php?id=1413&lang=de&browse=programm


mobilTIMES

Konzepte für eine multifunktionale Nutzung des Mobilitäts-Zeitbudgets

Mobilitätszeiten werden durch mobile Kommunikationstechnologien zusehends zu aktiv gestaltbaren Lebens- und Arbeitszeiten, zu sinnvoll „nutzbaren“ Aktivitätszeiten. MobilTIMES forschte zum Thema der multifunktionalen Nutzung der Mobilitätszeit, um diese in öffentlichen Verkehrsmitteln als (zeit-)gewinnbringende Alternative zu forcieren. Durch neue Anwendungslösungen der Kommunikationstechnologien verändern sich Möglichkeiten und Bedürfnisse der Menschen und in Folge auch die Erwartungen und Anforderungen an Mobilitätsangebote. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema ist nicht zuletzt wichtig, da die Möglichkeit zur sinnvollen Zeitnutzung die subjektiv wahrgenommene Reisezeit deutlich verkürzt, wodurch auch längere Fahrtzeiten eher in Kauf genommen werden. Erhöhte Anforderungen an den öffentlichen Verkehr werden in Zukunft nicht nur dessen Flexibilität und Verlässlichkeit betreffen, sondern markant auf multifunktionale Ausstattung für Arbeit und Freizeit gerichtet sein. Gut 80 Prozent der Bus- und Zugnutzenden sind während der Fahrt mit Hilfe von elektronischen Medien zu privaten und/oder beruflichen Zwecken aktiv. Neben der Verdichtung der Fahrpläne könnte Komfort im Fahrzeug (z. B. ausreichende und komfortable Sitzplätze, angenehmes Raumklima, Sauberkeit) und an den Haltestellen sowie die Möglichkeit zu unterschiedlichen Zeitnutzungen (z. B. arbeiten, entspannen) einen Beitrag zur erhöhten Akzeptanz leisten. Ideen dazu sind kompakt als „IDEENKATALOG für Multitasking DESIGNs für den ÖV“ dargestellt.

Wirkung

Durch das Projekt ist es gelungen Mobilitätsdienstleister, Unternehmen, Gemeinden, Interessensvertretungen und Forschungseinrichtungen für die Projektidee zu sensibilisieren, die Ergebnisse transdisziplinär zu diskutieren und gemeinsam Ideen und Konzepte zu generieren. Veränderungen und praktischer Nutzen liegen in einer erhöhten Akzeptanz öffentlicher Verkehrsmittel durch deren multifunktionale Ausstattung für Arbeit und Freizeit.

Umsetzung

Die Umsetzung der Ergebnisse betrifft grundlegende quantitative Angebotsaspekte ebenso wie qualitative Ausstattungsmerkmale. Aufbauend auf den Ergebnissen werden laufende Adaptierungen durch die beteiligten Praxispartner und weiterer an der Umsetzung interessierter Unternehmen angenommen. Konkret wird zum Beispiel an der Weiterentwicklung eines Tools zur Anzeige der Sitzplatzverfügbarkeit sowie dem Ausbau von Haltestellen als mobile Hotspots gearbeitet. Folgeprojekte werden angestrebt.

Kontakt: DI Dr. Edeltraud Haselsteiner, URBANITY

Partner: Havel & Havel Beratungs GesmbH, Technische Universität Wien Institut für Verkehrswissenschaften, Lechner, Reiter & Riesenfelder Sozialforschung OG, ÖBB-Postbus GmbH

Projektlaufzeit: 09/2016 – 09/2018

Link: https://www2.ffg.at/verkehr/projekte.php?id=1443&lang=de&browse=programm

mobility4work

Mobilität für die digitalisierte Arbeitswelt.

Unter dem Überbegriff „Industrie 4.0“ wird eine breite Palette an Sachverhalten und möglichen Entwicklungen gesteigerter Informatisierung und Digitalisierung subsumiert. Diese Änderungen treffen nicht nur den Industriesektor im engeren Sinn – wie das Label Industrie 4.0 vielleicht vermuten lässt – sondern genauso den Dienstleistungssektor, der bislang in der öffentlichen Diskussion etwas vernachlässigt wurde. Flexible Arbeitszeiten, wie etwa ein Abgehen vom klassischen ‚nine-to-five‘ Arbeitszeitkonzept, und zusehends flexible Arbeitsorte, wie beispielsweise neuartige Möglichkeiten des Arbeitens im Rahmen der so genannten „Plattformökonomie“ oder kurzfristige Anmietungen von Co-working Spaces, lassen verstärkte Flexibilitätserfordernisse an den (öffentlichen) Verkehr erwarten. Schon bislang ist ‚mangelnde Flexibilität‘ ein zentrales Argument gegen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs. ‚Klassische Pendelzeiten‘ könnten künftig zusehends obsolet werden, ‚Mobility on demand‘ hingegen eine der tragenden Leitlinien für ein bedarfsorientiertes Verkehrsangebot. Die Zukunft der Arbeitsorganisation und -gestaltung stellt jedenfalls einen zentralen Rahmen für die Anfordernisse an die Mobilität der Zukunft dar.

Ziel des Projekts mobility4work ist es, den Weg für neue innovative Konzepte der Personenmobilität zu bahnen und für die Anforderungen „Multimodaler Lebensstile“ in einer digitalisierten Arbeitswelt aufzubereiten.

Damit Bedarfsorientiertheit, Nutzbarkeit und Zugänglichkeit des (öffentlichen) Verkehrssystems vor dem Hintergrund einer digitalisierten Arbeitswelt weiterhin sichergestellt ist, werden als Basis für Planung und Entwicklung fundierte Kenntnisse sowie konkrete Konzepte angebotsseitiger Adaptierungen in der Personenmobilität überlegt. In mobility4work werden Veränderungsprozesse interdisziplinär beleuchtet und Entwicklungspotenziale für den Personenverkehr abgeleitet: • In einer Sozial-Empirischen Analyse werden Veränderungen am Arbeitsmarkt durch Industrie 4.0 und (potentielle) Auswirkungen auf die Personenmobilität von ArbeitnehmerInnen / Beschäftigten untersucht. • Zusammenhänge und Wirkungsketten werden anhand von Fallbeispielen empirisch überprüft und mittels kleinräumiger Verkehrserzeugungsmodelle die Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten quantitativ erfasst. • Ergänzend dazu wird die räumliche- und stadtplanerische Ebene im Zusammenhang mit der zu erwartenden zunehmenden Funktionsdurchmischung von Wohnen, Arbeiten und Mobilität betrachtet. • In Kooperation mit dem MobiLab OÖ werden angebotsseitige Entwicklungen von „Komponenten, Dienstleistungen, oder gesamtsystemische Konzepte für multimodale und integrierte Personenmobilitätsangebote“ sowie neue Geschäftsmodelle ausgelotet, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrssektors stärken. Mit der Einbettung in das Urbane Mobilitätslabor OÖ wird der Zugang zu relevanten Stakeholdern und realisierbaren Umsetzungspfaden sichergestellt.

Projektleitung: DIin Dr.in Edeltraud Haselsteiner

Projektpartner: Technische Universität Wien – Institut für Verkehrswissenschaften, DI Dr. Harald Frey, BSc DI Barbara Laa; L & R Sozialforschung – Mag.a Lisa Danzer, Mag.a Petra Wetzel, Mag.a Nadja Bergmann; MobiLab OÖ, FH OÖ Forschungs- & Entwicklungs GmbH Logistikum Steyr

Projektlaufzeit: 09/2018 – 10/2020

Link: https://projekte.ffg.at/projekt/2929387