Mobilitätsangebote: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Mai 2020, 10:06 Uhr
Nachhaltige Mobilitätsangebote sind die Treiber der Mobilitätswende mit dem Ziel den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu verringern bzw. zu ersetzen. Neue innovative Mobilitätsangebote sorgen für mehr Flexibilität bei der Auswahl eines geeigneten Verkehrsmittels für einen bestimmten Wegzweck. Sie umfassen die Themen Elektromobilität, aber auch automatisierte Mobilität, First-/Last-Mile-Services und Sharing-Dienstleistungen, die über digitale Schnittstellen verknüpft werden und somit leichter nutzbar gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
Elektromobilität
Unter Elektromobilität versteht man die Nutzung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Das können zum einen ein- und zweispurige Fahrzeuge (eBike, eScooter, ePkw, eBus, eLkw) sein, aber darunter fallen natürlich auch die elektrisch betriebenen öffentlichen Verkehrsmitteln (Straßenbahn, Bahn). Die Elektromobilität ist ein wesentlicher Baustein der Mobilitätswende, da eine vermehrte Nutzung von Elektrofahrzeugen einer Verringerung von CO2-Emissionen sowie Lärm- und Geruchsbeeinträchtigungen beiträgt. Ein Elektro-Fahrzeug ist zwar derzeit in der Anschaffung noch teurer als ein konventionell betriebenes Auto, hat aber geringere Energie- und Wartungskosten. Für Elektroautos muss keine Normverbrauchsabgabe und keine motorbezogene Versicherungssteuer bezahlt werden. Personen, die einen Elektro-Dienstwagen privat nutzen, zahlen keinen Sachbezug. Weitere Info zur Elektromobilität: Elektromobilität Österreich
E-Mobilitätsrechner
Mit dem E-Mobilitätsrechner der Linz AG können die Kosten eines Elektroautos mit jenem eines konventionellen Autos (Benzin/Diesel) verglichen werden
Förderung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur
Für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen und die Errichtung einer Ladeinfrastruktur (Ladesäule bzw. Wallbox), wenn der Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energieträgern bezogen wird, gibt es in Österreich sowohl für Private als auch Betriebe und Gemeinden Förderungen.
MaaS - Mobility as a Service
Mobilität as a Service (MaaS) ist ein Ansatz einer nutzerorientierten, intermodalen Dienstleistung, das die bestehenden Mobilitätsangeboten von diversen Betreibern in einem Service vereint. Dieses Service bietet eine intermodale Reiseinformation und die Nutzung des Angebotes (inkl. Buchung, Reservierung, Bezahlung und Abrechnung) an und ermöglicht dem Nutzenden eine nahtlose und flexiblere Mobilität. MaaS made in Austria sieht die Erhaltung und Sicherung eines „leistbaren“ und „barrierenfreien“ Zugangs zur Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen als eine öffentliche Daseinsgrundvorsorge. Über Apps wie Wienmobil, tim (Graz, Linz; Zentralraum Steiermark) oder wegfinder können in Österreich ÖV-Tickets und andere Mobilitätsangebote gebucht werden.
First/Last Mile Services
Das First-Mile-Service bietet ein nachhaltiges Mobilitätsangebot an, um das Erreichen von Haltestellen des öffentlichen Verkehrs ohne eigenem Pkw zu ermöglichen. Dieses Angebot dient als ergänzendes Angebot zum Linienverkehr. Zu First/Last Mile Services zählen bedarfsgesteuerte Miko-ÖV-Systeme wie bspw. Fahrtendienst/Bahnhofshuttle mit E-Fahrzeug, Bürgerbus etc.), aber auch Verleihsysteme (E-Auto, E-Scooter, E-Fahrrad, E-Tretroller). Dieses Service nimmt in der Tourismusmobilität, aber auch im Güterverkehr (Bsp. remihub, cargoserve) einen immer stärkeren Stellenwert ein.
Mobility Point
Mobility Point ist eine Mobilitätsstation, an der zwei oder mehrere Verkehrsmittel verknüpft werden. Je nach Station kann ein unterschiedliches Service angeboten werden, wie zum Beispiel Verleih von Elektroautos oder Elektro(lasten)fahrräder, E-Ladestation, Radboxen, Paket-Abholstation, Infosäule etc.. Dies fördert den Trend zur Multimodalität jedes Einzelnen, sodass der Besitz eines eigenen Pkws nicht mehr notwendig wird. Mobility Points sind sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Raum (Wohnhausanlage) anzutreffen. Wichte Informationen biete das Handbuch Mobilitätsstationen NRW Praxisbeispiele: Mobility Point Simmering, easymobil Station Griesfeld, Mobility Point in einer Wohnhausanlage (Perfektastraße 58, Wien), Mobility.Lab NÖ (in 11 Gemeinden NÖ)
Mobility Hubs
was sind Mobility Hubs (Kurztext)
Tabelle
Die untenstehende Tabelle enthält einige Beispiele für MobilityHubs. Die Tabelle ist weitestgehend selbsterklärend und beschreibt zunächst Standort und Name des jeweiligen MobilityHubs. Die Spalte Besonderheiten listet Ausstattungsmerkmale zusätzlich zu Bus/Bahn/Tram, Bike-Sharing, Car-Sharing, e-Laden auf. Unter Status ist ersichtlich, ob der MobilityHub derzeit aktiv oder in Arbeit ist oder nur als Studie/Förderprojekt untersucht wurde. Unter Anmerkungen sind weitere Hinweise und Informationen zu den jeweiligen Beispielen angeführt. Wo möglich, sind die offiziellen Webseiten der MobilityHubs verlinkt und ansonsten zugehörige Links beigefügt.
Land | Stadt/Gemeinde | Name | Besonderheiten | Status | Anmerkungen | Hyperlink |
DE | Hamburg | switchh | HVV-App, in Hamburg: 72 switchh-Punkte | aktiv | Link | |
DE | München | MVG Mobilitätsstationen | Infostelen, MVG e-Trike (motorunterstütztes Lastendreirad), Quartiersboxen (Schließfachfunktion) | aktiv | Link | |
DE | Ludwisgsburg | Ludwigsburg intermodal | Laden mit in der Region erzeugtem Ökostrom | Studie / Förderprojekt | Förderprojekt: "Ludwigsburg intermodal" (2013) | Link |
DE | Meschede | Mobiltätsquartett plus | Kundencenter, Fahrrad-Park-"Bus" mit Zugangskarte | aktiv | Link | |
DE | Offenburg | Einfach mobil in Offenburg | "einfach mobil"-Karte, Lastenräder | aktiv | Link | |
DE | Mettingen | Mobilstationen | Beratung vor Ort durch "Mobilitätspaten", Verleih von Rädern an Toursiten, "StadLandFluss BUS" als Toursitenangebot | aktiv | Link | |
DE | Bremen | mobil.punkte | aktiv | Link | ||
DE | Würzburg | Mobilstationen | WLAN-Hotspots (Idee lt. TUM-Studie) | aktiv | Link | |
DE | Leipzig | Mobilitätsstationen Leipzig | Leipzig mobil-App, Taxi | aktiv | Link | |
DE | Stuttgart | Mobility Information and Service Center Stuttgart | besonderer Fokus auf den Berufspendlerverkehr | aktiv | Förderprojekt CIVITAS/EU (2013) --> 2MOVE2 | Link |
DE | Freiburg | +pol | Studie / Förderprojekt | reviewed paper von Nadja Bautz, Peter Zeile | Link | |
US | Los Angeles | Los Angeles/Long Beach | in Arbeit | Proposal/Evaluation | Link | |
US | Ridgefield | Branchville Rail Station TOD | Studie / Förderprojekt | scheint nicht verwirklicht worden zu sein | Link | |
US | Stonington | Mystic Mobility Improvements | Studie / Förderprojekt | scheint nicht verwirklicht worden zu sein | Link | |
US | New York | Downtown Brooklyn | Schaffung von Arbeitsplätzen, Belebung der Nachbarschaft, Freizeitangebote | in Arbeit | Ongoing | Link |
US | San Diego | San Diego Forward | Packetstation mit Schließfachfunktion, autonome Shuttle-Services | in Arbeit | Regional Plan 2021 | Link |
BE | City of Leuven | Olympus network mobility platform | eigene App, besonderer Fokus auf den Berufspendlerverkehr: Einlösen von gesammelten Punkten in der Kantine, auf Dienstreisen oder privat | aktiv | Link | |
NE | Utrecht | City Hub Project: Utrecht Centraal | in Arbeit | Bahnhof besteht bereits, Ausbau in Arbeit | Link | |
NO | Oslo | City Hub Project: Oslo bus terminal Vaterland | evtl. teilweise Bootsverkehr | in Arbeit | Proposal/Evaluation | Link |
CZ | Praque | City Hub Project: Parague terminus Dejvická | Integrated Rescue System, Public Transport Card "Lítačka", etc. | in Arbeit | verschiedene Projekte | Link |
FR | Lille | City Hub Project: Gare Lille Flandres | Implementierung in einem Shopping-Center | Studie / Förderprojekt | "Euraflanders" als Oberbegriff für die gesamte Entwicklung des Stadtteils | Link |
FR | La Rochelle | Yélo | Boote, spezieller Service für Personen mit eingeschränkter Mobilität "Isigo", Vergünstigungen in Freizeit- und Kultureinrichtungen, Zusammenarbeit mit Arbeitgebern | aktiv | Link | |
FR | Nord-Pas-de-Calais | NISTO - New Integrated Smart Transport Options | "Sozial-Arbeiter Projekt" (Integration von Langzeitarbeitslosen zurück in den Arbeitsmarkt) | aktiv | Bike-Hub | Link |
FR | Boulogne | NISTO - New Integrated Smart Transport Options | Schaffung einer "Bike-Friendly-City" | aktiv | Bike-Hub | Link |
CN | Guangzhou | BRT | aktiv | chinesische Website | Link (chinesisch) | |
AT | Wien | MO.Point | Scootersharing, E-Lastenräder, Accesoires (Helme, Kindersitze, etc.) an der Station ausleihen, eigene App | aktiv | Link | |
AT | Wien | WienMobil Station | Scootersharing, Mopedsharing, Radservicestation, Taxi, Radabstellboxen, Lastenräder | aktiv | Link | |
AT | Graz | Tim | Mietauto, e-Taxi, tim-Karte, Infosäule | aktiv | Link | |
AT | Schwechat | Busstop 3.0 | digitales schwarzes Brett, Mitfahrpoint für Fahrgemeinschaften, 24h-Paketautomat | Studie / Förderprojekt | Forschungsstudie innerhalb des Strukturprogrammes IV2Splus | Link |
Beispiele aus der Tabelle
Automatisiertes Fahren
Aktuell hört und liest man sehr viel über „autonomes“ und „automatisiertes“ Fahren. Hierbei handelt es sich im Fahrzeuge, die schrittweise mit verbesserten oder völlig neuen Fahrassistenzsystemen ausgestattet werden, wodurch die Fahraufgaben zunehmend auf den „fahrenden Computer“ übertragen werden. Dieser Prozess wird analytisch in fünf Schritten mit zunehmender Durchführung der Fahraufgaben durch das Fahrzeug unterschieden, wobei am Ende eine Situation steht, dass das Fahrzeug sämtliche Fahraufgaben unter allen äußeren Bedingungen voll verantwortlich übernehmen kann. Hier ist vor allem vom Straßenverkehr die Rede und meist auch nur vom motorisierten Individualverkehr (MIV) , seltener vom automatisierten öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) die Rede.
Das [1] Aktionspaket Automatisierte Mobilität (2019-2022) stellt den verkehrlich sinnvollen Einsatz von automatisierter Mobilität im Vordergrund.
Automatisierter MIV
Automatisierter öffentlichen Personenverkehr (ÖPV)
Im Rahmen des von Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH durchgeführten Projektes Digibus wurden Testfahrten mit einem selbstfahrenden Shuttlebus auf öffentlichen Straßen im gemischten Verkehr in ländlicher Umgebung durchgeführt. Die begleitende Studie kam zum Fazit, "...dass das getestete selbstfahrende Shuttle die Erwartungen an hoch- bzw. vollautomatisierte Fahrzeuge noch nicht erfüllte." [1]
Referenzen
- ↑ Zankl, C., & Rehrl, K. (2018). Digibus 2017 - Erfahrungen mit dem ersten selbstfahrenden Shuttlebus auf öffentlichen Straßen in Österreich. Salzburg: Salzburg Research. Endbericht