Mobilität im ländlichen Raum: Unterschied zwischen den Versionen

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Mobil sein zu können, ist die Grundlage aller Menschen. Das gilt insbesndere im ländlichen Raum, weil die Wege zu den zentralen Einrichtungen (zum Arbeitsplatz, zur Erledigung von Einkäufen, Behördenwegen etc.) weit sind und aufgrund des schleichenden Abbaus immer weiter werden. Die eher gestreute Siedlungsweise führt dazu, dass nahezu alle Wege zu Fuß nicht mehr und mit dem Fahrrad meist nur bedingt möglich sind. Zudem ist aufgrund der lockeren Besiedelung das Angebot des ÖPNV tendenziell schlecht – also erscheint die Benutzung des (eigenen) Pkw als die geeigneste und einzige Lösung, um mobil zu sein. Aufzuwachsen in einem Kontext, in dem das eigene Auto die Grundversorgung sicherstellt, prägt zudem die Gewohnheiten und Lebensstile der Menschen.<ref>Tamme, O. (2015): Mobilität im ländlichen Raum. Wien: Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft. https://info.bmlrt.gv.at/dam/jcr:26eacbb9-d2c2-405f-b11d-e4113f8dd833/08_Tamme_Mobilit%C3%A4t_laendlicherRaum.pdf.</ref>
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Mobil sein zu können, ist die Grundlage aller Menschen. Das gilt insbesondere im ländlichen Raum, weil die Wege zu den zentralen Einrichtungen (zum Arbeitsplatz, zur Erledigung von Einkäufen, Behördenwegen etc.) weit sind und aufgrund des schleichenden Abbaus immer weiter werden. Die eher gestreute Siedlungsweise führt dazu, dass nahezu alle Wege zu Fuß nicht mehr und mit dem Fahrrad meist nur bedingt möglich sind. Zudem ist aufgrund der lockeren Besiedelung das Angebot des ÖPNV tendenziell schlecht – also erscheint die Benutzung des (eigenen) Pkw als die geeigneste und einzige Lösung, um mobil zu sein. Aufzuwachsen in einem Kontext, in dem das eigene Auto die Grundversorgung sicherstellt, prägt zudem die Gewohnheiten und Lebensstile der Menschen.<ref>Tamme, O. (2015): Mobilität im ländlichen Raum. Wien: Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft. https://info.bmlrt.gv.at/dam/jcr:26eacbb9-d2c2-405f-b11d-e4113f8dd833/08_Tamme_Mobilit%C3%A4t_laendlicherRaum.pdf.</ref>
  
 
In Lebensumbruchs-Phasen, wie z.B. nach der Geburt eines Kindes, nach Trennungen und/oder Umzügen verändern Personen ihr Mobilitätsverhalten. Während im städtischen Umfeld unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität zunehmend in den Blickwinkel der Forschung und Planung rücken, scheint der ländliche Raum von dieser Entwicklung noch relativ unberührt zu sein. Um diesem Umstand nachhaltig entgegenzuwirken, zielt das [https://www2.ffg.at/verkehr/projekte.php?id=1580&lang=de&browse=programm F&E Projekt ANFANG] auf eine Förderung des zu Fußgehens, des Radfahrens und der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs bei Alltagswegen von Familien mit Kleinkindern im ländlichen Raum ab.  
 
In Lebensumbruchs-Phasen, wie z.B. nach der Geburt eines Kindes, nach Trennungen und/oder Umzügen verändern Personen ihr Mobilitätsverhalten. Während im städtischen Umfeld unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität zunehmend in den Blickwinkel der Forschung und Planung rücken, scheint der ländliche Raum von dieser Entwicklung noch relativ unberührt zu sein. Um diesem Umstand nachhaltig entgegenzuwirken, zielt das [https://www2.ffg.at/verkehr/projekte.php?id=1580&lang=de&browse=programm F&E Projekt ANFANG] auf eine Förderung des zu Fußgehens, des Radfahrens und der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs bei Alltagswegen von Familien mit Kleinkindern im ländlichen Raum ab.  

Version vom 11. April 2024, 19:13 Uhr

Mobil sein zu können, ist die Grundlage aller Menschen. Das gilt insbesondere im ländlichen Raum, weil die Wege zu den zentralen Einrichtungen (zum Arbeitsplatz, zur Erledigung von Einkäufen, Behördenwegen etc.) weit sind und aufgrund des schleichenden Abbaus immer weiter werden. Die eher gestreute Siedlungsweise führt dazu, dass nahezu alle Wege zu Fuß nicht mehr und mit dem Fahrrad meist nur bedingt möglich sind. Zudem ist aufgrund der lockeren Besiedelung das Angebot des ÖPNV tendenziell schlecht – also erscheint die Benutzung des (eigenen) Pkw als die geeigneste und einzige Lösung, um mobil zu sein. Aufzuwachsen in einem Kontext, in dem das eigene Auto die Grundversorgung sicherstellt, prägt zudem die Gewohnheiten und Lebensstile der Menschen.[1]

In Lebensumbruchs-Phasen, wie z.B. nach der Geburt eines Kindes, nach Trennungen und/oder Umzügen verändern Personen ihr Mobilitätsverhalten. Während im städtischen Umfeld unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität zunehmend in den Blickwinkel der Forschung und Planung rücken, scheint der ländliche Raum von dieser Entwicklung noch relativ unberührt zu sein. Um diesem Umstand nachhaltig entgegenzuwirken, zielt das F&E Projekt ANFANG auf eine Förderung des zu Fußgehens, des Radfahrens und der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs bei Alltagswegen von Familien mit Kleinkindern im ländlichen Raum ab.

Projekte

MICHAEL

MIkro-ÖV und CarsHAring ELegant verküpfen

Ziel des Projekts MICHAEL wwar die klimaschonende Verbesserung der Mobilitätssituation von Menschen ohne eigenem Pkw im ländlichen Raum. Durch die Integration von Carsharing und Ridesharing wurde ein neuartiges Mobilitätsangebot geschaffen, das vorhandene Ressourcen effizienter nutzt und den sozialen Zusammenhalt in Dorfgemeinschaften stärken kann.

coop:mob

Kooperative generationenübergreifende Mobilitätsmodelle im peripheren Raum.

Speziell am Land sind Menschen auf das Auto angewiesen. Genau da setzt das Forschungsprojekt coop:mob - Gemeinsam Mobil an. Das Ziel ist ein generationenübergreifendes Mobilitätsmodell einzurichten, das die Mobilität von Älteren, die nicht mehr selbst Auto fahren, und (jüngere) Personen, die kein Auto zur Verfügung haben, durch ein Teilen des Autos und Mitfahrten verbessert. Es ist eher ein kommunikatives und Vernetzungen stärkendes Modell, dass keine Investitionen in Infrastrukturen oder Fahrzeuge notwendig macht.

ANFANG

Entwicklung eines Konzepts zur Förderung nachhaltiger Mobilität im ländlichen Raum bei Familiengründung.

In Lebensumbruchs-Phasen, wie z.B. nach der Geburt eines Kindes, nach Trennungen und/oder Umzügen verändern Personen ihr Mobilitätsverhalten. Während im städtischen Umfeld unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität zunehmend in den Blickwinkel der Forschung und Planung rücken, scheint der ländliche Raum von dieser Entwicklung noch relativ unberührt zu sein. Um diesem Umstand nachhaltig entgegenzuwirken, zielt das F&E Projekt ANFANG auf eine Förderung des zu Fußgehens, des Radfahrens und der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs bei Alltagswegen von Familien mit Kleinkindern im ländlichen Raum ab.

SynArea II

Synergetische Flächenerschließung mit öffentlichem Verkehr und niederschwelligem Kurzstrecken-Individualverkehr II.

Die wichtigste Ursache für die geringe Popularität des öffentlichen Nahverkehrs außerhalb der Großstädte sind systemimmanent unattraktive Zugangs-, Warte- und Reisezeiten auf kurzen und vielfältigen Fahrtrelationen sowie „schlechte Erfahrungen“, die teilweise bis in die Zeit der Schulbusse reicht. Verstärkt wird die Problematik durch eine Abwärtsspirale aus geringer Nachfrage und Angebotsrücknahmen aufgrund inadäquat niedriger Kostendeckungsgrade.

Im Sondierungsprojekt SynArea II wurde folgender innovativer Lösungsansatz untersucht:

  • Flächendeckendes Fahrzeugleihsystem,
  • Redimensionierung und Optimierung des planmäßigen Öffentlichen Verkehrs,
  • Flächendeckendes Mikro-ÖV-Angebot für nicht fahrtüchtige Zielgruppen.

Einzelnachweise

  1. Tamme, O. (2015): Mobilität im ländlichen Raum. Wien: Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft. https://info.bmlrt.gv.at/dam/jcr:26eacbb9-d2c2-405f-b11d-e4113f8dd833/08_Tamme_Mobilit%C3%A4t_laendlicherRaum.pdf.