Gestaltung öffentlicher Räume

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Für die Lebensqualität in Städten und Gemeinden ist die attraktive Gestaltung des öffentlichen Raumes wesentlich. Dadurch kann aktive Mobilität gelebt werden, d.h. die Fortbewegung erfolgt aus eigener Muskelkraft entweder zu Fuß, mit dem Rad oder Tretroller. Bei der Raumgestaltung müssen Mobilitäts- und Wegeketten der Menschen mitgedacht werden, damit die unterschiedliche Funktionalität von Straße und Plätzen erhalten bleibt. Es gilt die oberste Prämisse jedes Planers die eigenständige und somit aktive Mobilität von Menschen so früh und so lange wie möglich zu erhalten, dabei kommt der Raumgestaltung vor allen in Städten einen hohen Stellenwert zu.

Walkability

Eine wesentlicher Baustein einer gesundheitsförderlicher Raumentwicklung und –gestaltung ist die Walkability. Walkability beschreibt inwieweit durch fußgängerfreundliche Gemeindestrukturen und -räume das Gehen oder im weiteren Sinne aktive Mobilität angeregt und gefördert wird (Robertson-Wilson/Giles-Corti 2010; New Zealand Agency 2009). Aber Walkability wird darüber hinaus als umfassendes Konzept für eine lebenswerte nachhaltige Stadt verstanden und bedeutet nicht ausschließlich Gehfreundlichkeit. Empirisch haben sich als Kriterien für Walkability z.B. die fünf „D“ bewährt (Ewing/Cervero 2010; Campoli 2012):

  • „Density“: Verdichtungsgrad wie Einwohner*innen, Wohneinheiten etc. pro km²
  • „Diversity“: Vielfältigkeitsgrad in der Flächennutzung (Nutzungsmischung)
  • „Design“: Gestaltung von Straßen, Fuß- und Radwegen sowie Vernetzung von Straßen
  • „Destination accessibility“: Errichbarkeit von Zielen des täglichen Bedarfs oder zeitlicher Dauer von Wegen
  • „Distance to transit“: Distanzen zur nächsten ÖV-Haltestelle

Street Design

Im Masterplan Gehen des BMK wird unter anderem die Maßnahme Gestaltung öffentlicher Räume unter besonderer Berücksichtigung FußgängerInnen-freundlicher Qualitätsstandards festgeschrieben. Der öffentliche Straßenraum an sich soll sich vom Funktionsraum zum Erlebnisraum entwickeln, im Sinne von beobachten, das Umfeld wahrnehmen, soziale Nähe suchen, Kommunikation etc.. Erlebnisräume benötigen einerseits sogenannte eye-catcher, die den Raum attraktiv machen und andererseits zusätzliche Funktionen, insbesondere die Möglichkeit zum Verweilen, die das Zufußgehen attraktiver und angenehmer machen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes MOBLE (2018-2020) wurde ein „smartes Sitzmöbel“ entwickelt, das zum kurzen Verweilen im Straßenraum einlädt. Diese Sitzmöbel sind aufgrund ihrer technischen Ausstattung in der Lage, die FußgängerInnenfrequenz an ihrem Standort zu bewerten. Design und Technik wurden mittels mehrerer MOBLE, die im öffentlichen Raum platziert wurden, getestet und evaluiert.

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